35 Jahre Austausch – 35 Jahre Freundschaft zwischen dem Collège Le Rondeau Montfleury und dem Franziskaner Gymnasium Kreuzburg
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Ein Bericht zum Frankreich-Austausch Kreuzburg – Le Rondeau/ Grenoble 2015 von Klaus Orth.
Vom 19.3. bis zum 26.3. waren in diesem Jubiläumsjahr 23 Schüler und Schülerinnen der Klassen 7 und 8 zu Gast bei Austauschfamilien in der Nähe von Grenoble. Schon in der Vorbereitung der Fahrt war zu spüren, dass dies ein besonderer Besuch werden würde. So sollten der Text der Europahymne, ein Lied zum Austausch und Tanzschritte für einen „Flash-Mob“ schon vor Abfahrt gelernt sein. Die Fahrt begann wie üblich mit fast 10 Stunden Bustransfer nach Grenoble, wo wir am Parkplatz der Schule von freudig gespannten Schülern, Eltern und Lehrern herzlich in Empfang genommen wurden. Viele Menschen, darunter auch zahlreiche vertraute Gesichter, hatten sich zu unserer Begrüßung eingefunden. Herzliche Umarmungen von Freunden und zaghafte Annäherungen zukünftiger Freunde.
Die Woche mit allen Aktivitäten sei hier nur kurz geschildert: Nach der Ankunft am Donnerstagabend und dem ersten Abend in der Familie am Freitag der erste Kontakt mit dem ehrwürdigen Schulgebäude und dem etwas anderen französischen Schulsystem. Der Schulleiter, M. Clémente, hieß die Gäste willkommen, der ehemalige Hausmeister hatte sich extra Zeit genommen, um die Schüler durch neuere und vor allem die ältesten Teile der Gebäude zu führen. Am Nachmittag dann der erste Besuch der Stadt und ein Ausflug mit den „Bulles“ auf die Bastille.
Dem Wochenende in der Familie folgte die Festwoche mit Unterricht, Stadtbesichtigung und Stadtrallye, Ausflügen in die beeindruckenden Tropfsteinhöhlen von Chorange und das Musée de l’eau mit Wasserverkostung. Abschließend ein Empfang beim Bürgermeister von Corenc, M. Mermillod-Blondin, der gerne die vorbereiteten Fragen der Schüler beantwortete.
Zum Festakt zum 35 jährigen Jubiläum waren am Montag die Vertreter der Schulleitung und der Geschäftsführung der Einladung gefolgt. Frau Dähn, Herr Bickmann und Herr Wolf bekamen einen guten Eindruck von der Herzlichkeit und Gastfreundschaft unserer Partner. Einquartiert im Zentrum von Grenoble, durften sie sich zunächst ein Bild von der Stadt und der Likörproduktion „Chartreuse“ machen, am Abend dann regionale Spezialitäten kennen lernen. Am Dienstagabend die Feierlichkeiten zum Jubiläum: In der einstigen Schulkapelle führten die Schüler der Deutschklasse kurze Sketche auf, gefolgt von musikalischen und tänzerischen Einlagen.
Die Schulleiter beider Einrichtungen zeigten sich stolz auf diese lange Zeit der Partnerschaft, die vor 35 Jahren von Mme Gay und Frau Huth ins Leben gerufen wurde. Frau Geneviève Huth und Frau Ursula Gay pflegen noch heute ihre innige Freundschaft, die vor 35 Jahren eher zufällig begann, auch wenn beide nicht mehr im Schuldienst stehen und die Verantwortungen in andere Hände weitergaben. Dennoch ließ es sich Frau Gay auch in diesem Jahr nicht nehmen, aktiv an den Feierlichkeiten teilzunehmen und ihre Nachfolgerinnen tatkräftig zu unterstützen.
In ihren Reden bedauerten beide Schulleiter, nicht (mehr) die Sprache des anderen Landes zu beherrschen, hoben die Bedeutung beider Länder, die Wichtigkeit der Sprache für gegenseitiges Verständnis und Respekt hervor. Gleichzeitig beteuerten beide Schulleiter, alles für den Erhalt und die Fortführung dieses Austauschs zu tun.
Schulleiter Herr Wolf bekam ein Präsent der Schule überreicht und bedankte sich im Gegenzug mit kulinarischen Schätzen unserer Region und einer Luftaufnahme der Kreuzburg.
Auf dem kleinen Schulhof des Rondeau trafen sich dann alle Gäste, um Luftballons in den Landesfarben aufsteigen zu lassen mit dem Wunsch, dass die Freundschaft beider Schulen und der Partner noch lange anhält. Anschließend begannen die französischen Schüler einen Flash-Mop zu dem Lied „Happy“, an dem nach und nach fast alle Anwesenden teilnahmen – zur Freude und großen Bewunderung der Gastgeber, auch unser Schulleiter, Herr Wolf. Bei Musik, einem Glas Wein oder Limonade blieb noch genügend Zeit, um gemeinsame Erfahrungen und Erlebnisse auszutauschen.
Die anwesenden Eltern, Kollegen und ehemaligen Austauschpartner lobten immer wieder die guten Erfahrungen, die sie mit der Partnerfamilie erleben durften und waren sich einig: Der Austausch beider Schulen ist gelebtes Europa.
Gegenbesuch der französischen Gäste
Der Gegenbesuch unserer Gäste vom 11.06. bis zum 18.6. war in diesem Jahr wegen der ungünstigen Termine beider Schulen sehr spät. M. Clémente kam mit der stellvertretenden Schulleiterin, Mme Dewilde, zum ersten Mal nach Deutschland. Seine Terminwahl von Donnerstag bis Freitag fiel in die denkbar ungünstigste Zeit der Verabschiedung der Abiturienten und deren akademische Feier. Trotzdem wollte man dem hohen Besuch die notwendige Aufmerksamkeit entgegenbringen.
Um diese lange Verbindung entsprechend zu würdigen, entschieden wir uns dazu, nach Kreuzburg Tradition, einen Gedenk-Baum zu setzen. Nach Empfehlung von Martin Hallmen fiel die Wahl „Lebkuchenbaum“, der im Süden Frankreichs beheimatet ist. Die leuchtend orange-rote Herbstfärbung und das nach Lebkuchen duftende Herbstlaub machen diesen Baum zu etwas ganz Besonderem. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde am Freitag, 12.6., wurde der Baum gegenüber den 7er und 8er Klassen gesetzt, die traditionell am Austausch beteiligt sind.
Die kleine Feierstunde wurde vom 6er Chor und Kammerchor unter der Leitung von Frau Dr. Heisler-Wiegelmann mitgestaltet, die mit ihren extra einstudierten Stücken „Caresse sur l’océan“ (6er Chor) aus „Les Choristes“ und „Hymne à la nuit“ von Rameau (Kammerchor), ebenfalls bekannt durch den Film „Les Choristes“, die Zuhörer sehr beeindruckte. Souverän am Klavier begleitet wurden beide Chöre von Herrn Heindel. Ebenso sei hier den Teilnehmern der Akrobatik-AG für ihre Darbietungen gedankt, die zusammen mit den Chören für einen angemessenen Rahmen sorgten.
Am neu gepflanzten Baum wurden Wunschzettel für den Austausch angebracht. Größter und häufigster Wunsch: „ Ich wünsche, dass der Austausch und die Freundschaft noch lange anhält, damit noch viele, weitere Freundschaften entstehen können.“
In der folgenden Woche durften die französischen Gäste die Kreuzburg, deutsche Geschichte und Kultur erleben.
Am Montag beantwortete Bürgermeister Engel geduldig die Fragen, die sie vorher gemeinsam mit ihrer Deutschlehrerin Mme Bouchet vorbereitet hatten.
Am Dienstag der Tag des gemeinsamen Ausflugs an die ehemalige Zonengrenze, zum Point Alpha. Ungläubige Fragen sowohl von den deutschen als auch den französischen Schülern: „Hier standen sich bewaffnete Truppen gegenüber?“ „Es wurde an der Grenze getötet?“ „Selbstschussanlagen?“
Unglaublich, wenn man erst nach dem Mauerfall geboren ist und – zum Glück – offene Grenzen in Europa erleben darf.
Ebenso beeindruckend und unterhaltend die Fahrt nach Bad Hersfeld ins „Wortreich“ – ein Kommunikationsmuseum, in dem es, unter anderem, auch den ersten Computer von Konrad Zuse zu bewundern gibt.
Am Mittwoch Fahrt mit dem Zug nach Aschaffenburg mit Marktbesuch und Stadtbesichtigung. Am Abend dann schon die Abschlussfeier nach einer intensiven und erlebnisreichen Woche.
Mme Bouchet, die zum ersten Mal Schüler an die Kreuzburg begleiten durfte, zeigte sich sehr beeindruckt und verabschiedete sich mit der Hoffnung, bald wiederkommen zu dürfen. Ein Wunsch, den wir ihr gerne erfüllen möchten.
Vielen Dank besonders an Frau Balzer, die kurzfristig als Begleitung einspringen musste und mir während der Woche in Frankreich eine große Hilfe war.
Vom 19.3. bis zum 26.3. waren in diesem Jubiläumsjahr 23 Schüler und Schülerinnen der Klassen 7 und 8 zu Gast bei Austauschfamilien in der Nähe von Grenoble. Schon in der Vorbereitung der Fahrt war zu spüren, dass dies ein besonderer Besuch werden würde. So sollten der Text der Europahymne, ein Lied zum Austausch und Tanzschritte für einen „Flash-Mob“ schon vor Abfahrt gelernt sein. Die Fahrt begann wie üblich mit fast 10 Stunden Bustransfer nach Grenoble, wo wir am Parkplatz der Schule von freudig gespannten Schülern, Eltern und Lehrern herzlich in Empfang genommen wurden. Viele Menschen, darunter auch zahlreiche vertraute Gesichter, hatten sich zu unserer Begrüßung eingefunden. Herzliche Umarmungen von Freunden und zaghafte Annäherungen zukünftiger Freunde.

