Franziskaner übertragen ihre Gesellschafteranteile auf eine Stiftung
Die Deutsche Franziskanerprovinz überträgt ihre Gesellschafteranteile der Franziskanergymnasium Kreuzburg gGmbH zum 1. August auf die »Franziskus-Stiftung Kreuzburg«, wie der Provinzial P. Cornelius Bohl OFM am Donnerstag ankündigte. Den Lehrern, Mitarbeitern und Eltern der Schule sowie der Presse erläuterte der Ordensobere gemeinsam mit dem beratenden Rechtsanwalt Karsten Stecker das Vorhaben. Die Gründung der Stiftung geht auf einen Beschluss der Ordensgremien zurück und trägt der Entwicklung Rechnung, dass die Deutsche Franziskanerprovinz mit einer deutlich kleineren Zahl von Mitbrüdern die vielfältig gewachsenen Aufgaben der Franziskaner in Deutschland in einigen Bereichen nur mit veränderten Strukturen fortführen kann. Dies betrifft auch die beiden Schulen in Großkrotzenburg und in Vossenack in der Eifel. „Wir müssen uns strukturell entlasten“, sagte P. Cornelius Bohl im Pressegespräch zur Tatsache, dass die Franziskaner ihre Einrichtungen nicht mehr alleine tragen.
P. Cornelius Bohl und Karsten Stecker erläuterten, dass die Deutsche Franziskanerprovinz die Gesellschaftsanteile an der Franziskanergymnasium Kreuzburg gGmbH, Barvermögen und die Immobilien Kreuzburg in die Stiftung einbringen. Sie führten weiter aus: „Damit hat die Stiftung eine gute Ausstattung, um langfristig das Franziskanergymnasium Kreuzburg mit seinen spirituellen und pädagogischen Konzepten nachhaltig in eine gute Zukunft zu führen.“ Ganz wichtig sei es dabei, dass der Gesellschafterwechsel für die Mitarbeiter der Franziskanergymnasium Kreuzburg gGmbH keinerlei Auswirkungen hat, da der Rechtsträger für die Schule unverändert bestehen bleibt.
Die jetzigen Geschäftsführer der Schule, P. Udo Schmälzle OFM und Bernward Bickmann, betonten, dass mit der Stiftungsgründung die Arbeit an der Kreuzburg auf der Grundlage der franziskanischen Spiritualität strukturell langfristig abgesichert wird. P. Cornelius ergänzte: „ Die Kreuzburg bleibt eine christlich – franziskanisch geprägte Schule.“ Das Franziskanische Bildungswerk e.V. mit der angegliederten Tagesheimschule bleibt vom Gesellschafterwechsel unberührt.
Der Entwurf der Stiftungssatzung wurde bereits mit dem Regierungspräsidium Darmstadt als Aufsichtsbehörde und dem Finanzamt abgestimmt. Die Mitglieder des Stiftungsrates werden auf Zukunft hin von der Provinzleitung der Deutschen Franziskanerprovinz berufen und die Franziskaner können selbst im dreiköpfigen Aufsichtsgremium der Stiftung vertreten sein. „Dadurch bleibt der Einfluss der Franziskaner gewährleistet“, so P. Cornelius Bohl. Die Geschäfte der Stiftung wird ein Stiftungsvorstand führen, der aus zwei Personen besteht, die vom Stiftungsrat berufen werden.
„Mit der Entscheidung, die Franziskus-Stiftung Kreuzburg zu gründen, ist keine Entscheidung über die Präsenz der Franziskaner in Großkrotzenburg getroffen. Der Franziskanerkonvent in Großkrotzenburg wird auch in Zukunft ein wichtiger Kristallisationspunkt für Schüler, Eltern und Lehrkräfte der Kreuzburg sein“, betonte P. Cornelius auf Nachfrage. Rechtsanwalt Stecker erklärte im Pressegespräch die beabsichtigte Zeitschiene für die Gründung der Stiftung: Geplant ist, die Stiftung zum 1.08.2019 von der Stiftungsaufsicht des Regierungspräsidiums Darmstadt anerkennen zu lassen. Bis zur Stiftungsgründung müssen noch die Besetzung der Stiftungsgremien durch die Deutsche Franziskanerprovinz entschieden und danach die formal notwendigen Schritte für die Übertragung der Immobilie vollzogen werden.
