Im Jahre 2006 gab es in der deutschen Literaturszene eine faustdicke Überraschung: Der Kriminalroman einer bis dato unbekannten Autorin sprengte alle Erwartungen, hielt sich wochenlang an der Spitze aller Bestsellerlisten und wurde bald hochkarätig verfilmt. Inzwischen geht die Auflage des Buches in die Hunderttausende, und es wird auch an der Kreuzburg gelesen. Dieses Buch heißt „Tannöd“, und seine Autorin Andrea Maria Schenkel war letzten Dienstag in der Kreuzburg zu Gast.

Als sie an einem liebevoll dekorierten Tisch auf der Aulabühne Platz nahm, wirkte sie erst etwas kühl und distanziert; aber sobald sie zentrale Handlungselemente aus „Tannöd“ zu lesen begann – mit jeweils anderer Rollenstimme und kräftig bayerischen Idiom -, da war sie ganz in ihrem Element. Und als sie am Ende auf die zahlreichen Publikumsfragen einging, war sie endgültig ganz nah bei ihren Zuhörern.

Diejenigen, die das Buch schon kannten, haben noch einige weitere Bedeutungsnuancen und die lokale Färbung kennenlernen können. Und diejenigen, die es noch nicht kannten, bekamen eine Anregung aus allererster Hand, es in seiner ganzen Vielschichtigkeit zu genießen. Mit der Stimme der Autorin im Ohr geht das noch einmal so gut.