Besuch von Frau Dr. Ruth Röcher anlässlich der 23. Jüdischen Bibelwoche der EKKW an der Kreuzburg:
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Frau Dr. Ruth Röcher ist seit 2006 die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Chemnitz/Sachsen. Neben dieser ehrenamtlichen Tätigkeit unterweist sie hauptberuflich jüdische Schülerinnen und Schüler in Chemnitz, Dresden und Leipzig in ihrer Religion.
Sie wurde in Israel geboren , lebt aber seit 1976 in der Bundesrepublik Deutschland. Hier hat sie an den Gesamthochschulen Siegen und Duisburg Pädagogik und Judaistik studiert. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 unserer Schule wurden von ihr in die Grundlagen der jüdischen Religion, die in die schriftliche Tradition (Tora) und die mündliche Tradition (Talmud) untergliedert werden, eingeführt. Im Zentrum ihrer Ausführungen standen die Mitzwoth = die 613 Gebote und Verbote im Judentum. Davon sind, auch das erfuhren wir, ca. fünfzig Prozent heute irrelevant, da diese sich unmittelbar auf den 70 n. Chr. zerstörten Tempel in Jerusalem beziehen. Speziell beschäftigte sie sich in ihren Ausführungen anhand ausgewählter Beispiele aus den fünf Büchern Mose mit dem Thema „Üble Nachrede“, neudeutsch Mobbing.
Auch wenn die Schülerinnen und Schüler sich teilweise „cool“ gaben, als ob dieses Thema nichts mit ihnen und ihrer realen Lebenswelt zu tun habe, so sollte ihnen doch am Ende der Ausführungen von Frau Dr. Ruth Röcher deutlich geworden sein, dass die ausgewählten Bibelstellen (3. Mose 19,16 und 4. Mose 12, 1 + 2), die auch Grundlage unserer Religion sind, jegliche Form von „Übler Nachrede“, sprich Mobbing untersagen, da Worte zu sprichwörtlich tödlichen Pfeilen werden können, die Menschen in ihrer Existenz erschüttern bzw. vernichten können.
