„Ich schwebe immer noch“, so nur eine der vielen Reaktionen auf den Varieté-Abend der AG Akrobatik und Jonglage „Camouflage“ in der Aula des Franziskanergymnasiums Kreuzburg. 25 Jahre waren seit dem ersten Auftritt dieser Gruppe vergangen: Grund genug die ehemaligen Artisten zusammenzurufen, um zu sehen, „was noch geht“. Man traf sich an einem Wochenende, lernte die neuen Nachwuchsartisten kennen und übte gemeinsam. Schon bald entstand die Idee, noch einmal einen Auftritt zu wagen. Was normalerweise etwa ein Jahr Planung, Vorbereitung, Proben, und Feinabstimmung erfordert wurde innerhalb von nur einer Woche professionell in die Tat umgesetzt: ein Auftritt in der Aula der Kreuzburg.

Es wurde zu einem unvergesslichen Kreuzburg-Abend, einem Miteinander von Ehemaligen und Aktiven. 250 Gäste hatten sichtlich Freude an den professionellen Darbietungen.

Bei den jungen Nachwuchsartisten aus den Klassenstufen 5 bis 7 mischten sich im Vorfeld Lampenfieber mit Vorfreude und Bewunderung für die Artisten der ersten Stunden: „Was die noch alles können und wann üben die denn?“ staunten die jungen Schülerinnen und Schüler und sogen während der Probe dankbar jede Anregung und Hilfe auf.

Am Veranstaltungsabend kamen die ersten neugierigen Zuschauer bereits um 18.30 Uhr an die Kreuzburg und wurden vor dem Eintritt spielerisch mit Riesenseifenblasen begrüßt. Im Eingangsbereich wurden die Zuschauer eingeladen, selbst ein wenig zu jonglieren und zu balancieren.

„Wieviel Zeit haben Sie?“, eröffnete Klaus Orth den Abend in der gut gefüllten Aula und verzichtete auf eine lange Einführung. Ehemalige und aktuelle Nachwuchsartisten wechselten sich bei den insgesamt 19 Aufführungen ab. Marie und Luise waren aus Belgien angereist und eröffneten die Show mit einer kleinen Vorführung auf dem Einrad. Im Anschluss gingen Alicia und Tarja in die Luft und turnten anmutig am Trapez. Spielerisch mit Flip-Flop knüpften Eva und Stefanie mit einer Diabolo-Jonglage an. Bei ihrem ersten Auftritt zeigte Maren konzentriert ihre Balancenummer auf der Laufrolle mit Teller und Tüchern. Janina sorgte für Spannung und Staunen im Publikum mit einer gleichzeitig anmutigen und waghalsigen Vorführung am Vertikaltuch. Nahezu perfekt ohne „drop“ präsentierte Nachwuchsartist Moritz seine Dreiball-Jonglage. Danach spielten Christina und Klaus auf ihr Alter an und zeigten zusammen mit der jungen Paula eine leicht ironische Partnerakrobatik. Wieder ging es in die Höhe: am Aerial-Ring zeigten Stella und Irma eine anmutige Luftakrobatik. Für reichlich Bewegung auf der Bühne sorgten Petra, Marie, Luise, Reinhard und Uli mit Keulen-Jonglage und Passing, ehe Andreas das Publikum vor der Pause gekonnt verzauberte und verblüffte.

Den zweiten Teil des Abends eröffneten Lena, Livia und Franziska mit Bodenakrobatik auf der Airtrack-Matte, um dann die Blicke wieder in die Luft zu lenken: Saskia und Marina spielten am Trapez mit Musik und Kostüm auf die 70er Jahre an. Als Mia im (gespielten) Regen mit zunächst gespanntem Schirm über das Hochseil balancierte, sorgte sie nicht zum letzten Mal an diesem Abend für atemlose Spannung und Jubel. Danach kombinierte Uli in einer Dreiball-Jonglage „Dominator“ sein Können mit Slapstick und sorgte für heitere Stimmung. Wieder durfte das Publikum den Blick in die Höhe richten: auf dem Ring-Trapez verzauberten Paula und Hannah, ehe Andreas noch einmal für ungläubiges Staunen sorgen durfte. Anschließend wurde der Saal leicht abgedunkelt und Reinhard verblüffte mit Leuchtbällen, Leuchtpoi und Leuchtkeulen erneut die Gäste, die dann noch ein letztes Mal die Luft anhalten durften: Scheinbar spielerisch begaben sich nacheinander Moritz und Lotte an das Vertikaltuch, um in großer Höhe schwierigste Figuren anmutig darzubieten und diesen unvergesslichen Abend zu beenden.

Wer noch vorher gedacht hatte, „Showreif für größere Bühnen“ wäre eine Übertreibung, war nach kurzweiligen, zweieinhalb Stunden froh, diesen Auftritt nicht verpasst zu haben.