Blog für die Seele – 11. Mai

Ein Mann hatte ein Haus gebaut. Er hatte Jahre dazu gebraucht, zu sparen, zu planen und zu
bauen. Als es fertig war, feierte er ein Fest. Dann ging er in die Kirche, um Gott zu danken.
Auf dem Weg dorthin traf er einen, der ihn um sein Haus beneidete.
Dieser sagte: „Hör zu, wie kann man so unklug sein, sich heute noch ein Haus zu bauen. Liest du nicht von den Unwettern, die durchs Land ziehen; von Überschwemmungen, Blitz und Hagel, die Fenster und Dachziegel zertrümmern? Hast du nichts von den Wirbelstürmen und Sturmfluten gehört, die ganze Häuser wegschwemmen?“
„Ich habe mein Haus auf gutem Grund gebaut.“
„Nun gut, selbst wenn dich die Unwetter verschonen, so denke an die Feuersbrünste, die ganze Straßenzeilen einäschern. Wie leicht springt ein Funke auf dein Dach und brennt alles nieder, und all deine Ersparnisse, die du ins Haus gesteckt hast, sind vernichtet.“
„Ich habe es auf gutem Grund gebaut.“
„Wenn du das alles nicht fürchtest, so denke doch daran, wie leicht in der heutigen Zeit ganz unerwartet ein neues Unglück kommen kann, das dich aus dem Haus und aus deinem Dorf vertreibt, und dich von deinem bisherigen Leben abschneidet.
„Ich habe auf gutem Grund gebaut,“
sagte der Mann ein drittes Mal. Der Neider sah ihn verständnislos und auch ein bisschen verärgert an.
„Du antwortest dreimal das gleiche. Worauf stützt sich deine Zuversicht, dass deinem Haus nichts geschehen wird? Worauf hast du gebaut, dass du ohne Angst und Sorge lebst?“
„Auf … „, „sag, es, sag es schon.“
„Es ist ein wenig altmodisch, was ich sagen werde, und für manche Ohren mag es ein wenig komisch klingen. Aber ich baute mein Haus auf etwas, auf das man früher jedes Haus baute und es auch heute meist noch tut, auch wenn man es nicht ausspricht, weil man Angst hat, verlacht zu werden.
Ich habe mein Haus auf Gottvertrauen gebaut.“
Quelle: Unbekannt
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