Am 10. Juni waren sechs ägyptische Kinder und Jugendliche aus einem Waisenhaus in Kairo samt ihren Betreuern und Dolmetschern zu Gast am Franziskanergymnasium Kreuzburg. Dieser außergewöhnliche Besuch hat seine Wurzeln in der Kooperation der Kreuzburg mit dem Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrum in Offenbach, die seit Jahren besteht. Die Kinder und Jugendlichen waren in Kairo von der „Orphans‘ friends Association“ für besondere Leistungen ausgezeichnet worden, und ein Teil des Preises war die Teilnahme am Austauschprogramm mit dem Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrum. Bei dem 10-tägigen Austausch-Programm, das den Waisen hier im Rhein-Main-Gebiet geboten wurde, stand nun auch ganz bewusst der Besuch einer christlichen Schule auf dem Programm, der als interreligiöser Dialog und praktizierte Völkerverständigung geplant war. Ein buntes Programm bot sich nun den ägyptischen Gästen, als sie am 10. Juni den Vormittag an der Kreuzburg erlebten. Die Begrüßung übernahm der Schulleiter, Herr Thomas Wolf, im Foyer der Schule vor den Tafeln des Sonnengesangs. Sowohl bei der Schulführung als auch bei der Begegnung der muslimischen Gäste mit Bruder Michael, dem Schulseelsorger der Kreuzburg, wurde das Verbindende der abrahamitischen Religionen betont. So konnte Br. Michael am Beispiel des Ordensgründers Franziskus, der dem Sultan in der Zeit der Kreuzzüge die Hand der Versöhnung bot und seine Gesprächsbereitschaft zeigte, anschaulich die Verbundenheit der christlichen mit der muslimischen Religion erfahrbar machen. Dann erlebten die Kinder Unterricht an der Kreuzburg: einmal eher erlebnisorientiert, indem die Jungen gemeinsam Fußball spielten bzw. die Mädchen im „Freien Lernbereich“ sich an der Nähmaschine ausprobierten. Danach dann intellektuell, indem sie mit älteren Klassen über „Freiheit“ und „Arabischen Frühling“ diskutierten. Der Vormittag wurde mit einem gemeinsamen Mittagessen in der Cafeteria beendet. Es war ein Besuch, der alle Seiten bereichert und sicher Spuren hinterlassen hat.