Der Katholikentag in Erfurt
Eine 15-köpfige Gruppe von Lernenden und Ehemaligen wurden von Frau Brettinger, Frau Neuberger, Herrn Wolf sowie Eltern auf den diesjährigen Katholikentag vom 29.05. bis zum 02.06.2024 nach Erfurt begleitet.
Der Auftakt des Wochenendes, der Eröffnungsgottesdienst, fand bei fast gutem Wetter am Mittwoch auf dem Domplatz statt. Nach dem Abendessen ging es zurück in das etwa eine dreiviertel Bahnfahrt-Stunde entfernte Selbstversorger-Haus, in dem wir untergebracht waren.

Der Donnerstagmorgen begann für uns damit, uns bei strömendem Regen in Erfurt zu verlaufen, nach langem Herumirren fanden wir schließlich das Erfurter Stadttheater, das übrigens über sehr gepflegte Toiletten verfügt, wo wir uns ein Kabarett anschauten. Der Kabarettist schien sich eher auf Boomer-Comedy spezialisiert zu haben, weshalb wir „Hängengeblieben zwischen Spielplatz und Midlifecrisis“ eher mittellustig fanden.
Bei inzwischen besserem Wetter konnten wir uns auf die Kirchenmeile begeben, auf der wir uns sehr unterschiedliche, aber jeweils spannende Stände anschauten. (Rosa Luxemburg Stiftung; BDSM und Christ sein – funktioniert das?; Die Linke; Maria 2.0; …) Durch eine Aneinanderreihung von Zufällen landeten wir dann vor der Kamera von k-TV.
Danach ließen wir uns in der Alten Oper in sehr bequemen Sitzen über Suizidprävention und Sterbehilfe informieren. Den Tagesabschluss bildete die Nacht der Lichter im Erfurter Dom, bei der wir mit Taizé Liedern den Tag ausklingen lassen konnten.
Am Freitag wurde uns das verhältnismäßig kleine Programm zum Verhängnis, da ganz Erfurt auf die Veranstaltung mit Olaf Scholz zu drängen schien, weshalb wir diese nicht besuchen konnten. Auf dem Weg zur nächsten Veranstaltung, bei der wir leider wieder an der begrenzten Teilnehmeranzahl scheiterten, lernten wir einige Studierende der KU Ingolstadt kennen, die wir später an ihrem Stand besuchen würden.
Anstelle von Aquarellmalen, besuchten wir das Weltcafé, das wir weniger unauffällig als gewollt verließen, nachdem wir festgestellt haben, dass des dort gar nichts zu essen gab. Vom Hunger getrieben picknickten wir auf einer Wiese, auf der wir im Anschluss Bubble-Soccer spielten.
Auf dem Weg zu unseren studentischen Freunden trafen wir, nachdem wir uns auf einem Open- Air Campus berieseln lassen hatten, auf Abtreibungsskeptiker, die uns Fuß- und Händeanstecker aufschwatzten. Angekommen bei der KU Ingolstadt, unterhielten wir uns fast zwei Stunden lang mit den Studierenden, wovon wir Lebensweisheiten, wie man an der KU studiert und dass man unbedingt wählen gehen sollte, mitnahmen. An einer Führung durch die KiKa Studios konnten wir mangels Vorabanmeldung nicht teilnehmen und mussten uns mit einem Bild mit Kikaninchen zufriedengeben.
Enttäuscht machten wir uns in unserer Unterkunft einen entspannten Abend inklusive Trostpizza. Für Victoria und Rebecca hieß es noch sehr chaotisch Lillifee-Muffins backen und sich dabei nicht vom Geburtstagskind Mia erwischen lassen.

Der nächste Morgen begann mit einem verschlafenen Geburtstagsfrühstück, von dem wir Teile mit nach Erfurt nahmen.
Diesmal – mit genug zeitlichem Puffer – konnten wir an einer perspektivreichen Podiumsdiskussion mit Katharina Barley zum Thema feministische Außenpolitik teilnehmen, zu dem auch die Pan-Afrikanische Aktivistin Rosebell Kagumire zugeschaltet war. Zum Nachdenken angeregt wollten wir thematisch anschließend einen Poetry Slam gegen Frauenhass mit dem Titel „Besser, Ihre Mutter hätte Sie nicht geboren“ anhören. Dieser war leider so gefragt, dass der Türsteher uns abweisen musste. In der allgemeinen Frustration fanden wir noch eine Freundin, die uns zu einer Debatte über Antigender und die Neue Rechte begleitet hat.
Geplant für danach war „Tanz dein Element!“, jedoch beschlossen wir auf dem Weg, dass unser kollektives Element Speiseeis ist, was wir uns stattdessen schmecken ließen.
Im Anschluss haben wir uns von Singa bei KiKa Tanzalarm ins Schwitzen bringen lassen, wobei Mia ein Ständchen gesungen bekam und beim Tanztapir, den sie zweimal (!) umarmen durfte, einen Tanzalarmturnbeutel absahnte. Nach einem Gruppenfoto ging es für uns dann weiter zu „Frings fragt Baerbock“, wo die Außenministerin hier nicht nur oberflächlich über ihre Politik, sondern vor allem über die Begegnungen in diesem Rahmen und ihr Familienleben sprach. Ein Zitat von Frau Baerbock ist uns dabei besonders in Erinnerung geblieben: „Ich habe mich oft gefragt: Ist es das alles wert? Kann ich das meiner Familie antun? (…) Aber wenn ich mich nicht entscheide, füllen die Lücken andere.“
Intellektuell gesättigt hatten wir trotzdem noch Hunger auf tatsächliches Essen, weshalb wir uns in einem indischen Restaurant niederließen. Im strömenden Regen begaben wir uns zum Bahnhof zurück Richtung Unterkunft, damit wir zurück in der Unterkunft genug Zeit zum Packen hatten.
Den letzten Tag begingen wir zum krönenden Abschluss erstmal mit einem Hausputz. Auf dem Weg zum Abschlussgottesdienst freundeten wir uns mit dem Schaffner an, der uns zeigte, wie es im Zugführerhäuschen aussieht. Nach dem Abschlussgottesdienst begaben wir uns nach Weimar, wo wir in einem griechischen Restaurant aßen und nach einem erfolgreichen Wochenende schließlich den Heimweg antraten.
(Von Rebecca, Mia und Victoria)

