Des Kanzlers General, Peter Tauber, zu Besuch an der Kreuzburg
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Ein Bericht von Zsofia Z. (11. Jahrgangsstufe)
Am Donnerstag, den 12. Juni 2014, fand in den ersten zwei Stunden ein Informationsgespräch mit dem Sprachrohr der Bundeskanzlerin und Generalsekretär der CDU, Dr. Peter Tauber MdB, statt, an dem alle Schüler der Q2 verpflichtend teilnahmen. Die Vorbereitungen auf dieses Gespräch liefen schon mehrere Wochen zuvor: Einige Kurse stellten einen Fragenkatalog, bestehend aus über 100 Fragen aus allen möglichen politischen Bereichen zusammen, um gut auf das Gespräch vorbereitet zu sein. Moderiert wurde das Gespräch von zwei Schülern aus dem Jahrgang, Mara U. und Lukas M.
Nachdem Peter Tauber von der Schulleitung begrüßt wurde, stellte er sich kurz vor und sagte einige Worte zu seiner Person und seiner Aufgabe, auch dazu, was ihn eigentlich mit unserer Schule verbindet: Einige seiner Mitarbeiter besuchten die Kreuzburg und er selbst sei schon drei Mal zu Schülergesprächen eingeladen worden. Danach starteten Lukas und Mara direkt mit dem Fragenkatalog, um die Zeit so gut wie möglich auszunutzen. Falls während dem Gespräch noch zusätzliche Fragen aufkamen, konnten diese selbstverständlich gestellt werden.
Als erster großer Bereich wurde die Innenpolitik angesprochen, Peter Tauber sollte Stellung zur NSA-Affäre und dem Konflikt über die Vorratsdatenspeicherung nehmen. Er betonte, dass es vor allem einen großen Aufruhr gegeben habe, da man die Amerikaner immer als Verbündete angesehen hatte und man die Aufdeckung dieser Affäre als Vertrauensbruch empfand. Der Vorratsdatenspeicherung stehe er eher kritisch gegenüber, da durch sie das Gesetz der unantastbaren Privatsphäre gebrochen werde.
Das zweite große Thema war die Internationale Politik sowie die Sicherheits- und Außenpolitik, wobei sofort ein sehr aktueller Konflikt, nämlich die Krim-Krise, angesprochen wurde. Peter Tauber hält die Vorgehensweise von Putin für völkerrechtswidrig und findet, die Konsequenz daraus, dass Russland aus dem G8-Gipfel ausgeschlossen wurde, durchaus angebracht. Die Bestürzung der Regierung zu diesem Thema sei besonders groß gewesen, da man nach unserer politischen Anschauung Konflikte nicht durch Waffengewalt, sondern viel eher durch das Gespräch löst.
Ein weiterer großer Punkt war das Freihandelsabkommen zwischen EU/Deutschland und den USA. Laut Tauber sei dieses Abkommen noch lange keine beschlossene Sache, da es noch zu viele Punkte gibt, in denen die beiden Staaten nicht übereinstimmen und in denen sie sich noch nicht geeinigt haben. Es wurde hochgerechnet, dass jeder Bürger Deutschlands jährlich 500 € mehr zur Verfügung hätte, da zahlreiche Produkte durch den Entfall von Steuern und Zöllen viel billiger werden könnten.
Zum Thema Europawahl kam die Frage auf, wieso die Wahlbeteiligung denn so niedrig war. Es existiere die Theorie, dass die Wahlbeteiligung nur deshalb so niedrig war, da so viele Bürger zufrieden mit der Politik sind, diese als stabil ansehen und nicht das Bedürfnis haben, für eine Änderung zu stimmen – im Gegensatz dazu war die Wahlbeteiligung in der Weimarer Republik 1933 am höchsten, da die Bevölkerung zu dieser Zeit am unzufriedensten war.
Somit war der Fragenkatalog abgeschlossen, einige Worte verlor Tauber noch zu seiner Person und Ansicht der Politik. Als Generalsekretär der CDU habe er die Aufgabe, seine gesamte Partei und nicht nur seine eigene politische Meinung zu vertreten. Er sieht sich ganz klassisch als Vertreter des Volkes und ist sich der enormen Verantwortung, die er dadurch trägt, bewusst.
Beim Klingeln zur ersten Pause wurde Peter Tauber mit einem großen Applaus verabschiedet und erhielt eine „Kreuzburg-Medaille“. Insgesamt war das Informationsgespräch hoch interessant und eine einmalige Gelegenheit, Einsicht in die Ansichten eines so hochrangigen Politikers zu erlangen.
Ausführlicher Bericht erfolgt im nächsten contact.



