Forschen am „Heidelberg er Life-Science Lab“ – fantastische Möglichkeit für alle Schüler ab 8. Jahrgangsstufe
Vor einem Jahr machte mich mein damaliger Physiklehrer, Herr Helb, auf das Heidelberger Life-Science Lab aufmerksam. Es hieß, dass dort mathematisch und naturwissenschaftlich-technisch interessierte Schülerinnen und Schüler gefördert würden. Für mich klang das sehr spannend.
Einige Tage später kam die Leiterin des Labs, Frau Dr. Katrin Platzer (übrigens auch eine ehemalige „Kreuzburgerin“), zu uns an die Schule und stellte uns das Heidelberger Life-Science-Lab und dessen Träger das Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg näher vor. Sie berichtete von verschiedenen AGs und erstaunlichen Projekten, die von Schülerinnen und Schülern unseres Alters geleitet und ausgeführt wurden, aber auch von den Mentoren bzw. Alumni, welche die Schülerinnen und Schüler unterstützen.
Noch während ihres Vortrags fasste ich den Entschluss: Ich muss mich unbedingt dort bewerben! br>
Zur Aufnahme gehörte ein 15-minütiger Vortrag über ein Thema meiner Wahl. Ich entschied mich für das Thema „Geburt, Leben und Sterben der drei Sonnenpopulationen“.
Ich fieberte dem Tag des Vorstellungsgesprächs entgegen. Nach meiner Präsentation vor einer 8-köpfigen Jury, bestehend aus der Leiterin, Doktoranten und sogar einem Professor für mein „Fachgebiet“ wurde ich noch 15 Minuten lang interviewt. Sie wollten mich näher kennenlernen und stellten mir Fragen zu meinen Hobbies aber auch nach meiner Meinung zu bestimmten Themen, wie z.B. der Flüchtlingsproblematik. Das alles war sehr aufregend und neu für mich, denn es war das erste Vorstellungsgespräch meines Lebens und ich wollte die Juroren davon überzeugen, mich aufzunehmen. Danach hieß es für mich: warten.
Endlich kam er, der heißersehnte Brief, den ich als „den Beginn meiner Zukunft“ bezeichne: Ich wurde am Heidelberger Life-Science Lab angenommen!
Jetzt, nach fast einem Jahr, kann ich sagen, dass ich meine Entscheidung nicht eine Sekunde bereut habe. Auch wenn ich eine etwas längere Anreise habe und neben meiner Schule noch immer ein wenig für meine AGs (Astrophysik, Chemie und Philosophie) arbeiten muss, freue ich mich jedes Mal, wenn ich wieder nach Heidelberg fahre. Wir „Lablinge“, aus den unterschiedlichsten Bundesländern, teilen die gleichen Interessen, wir animieren uns gegenseitig und alle sind aufgeschlossen und hilfsbereit. Auch die Mentoren stehen uns immer zur Verfügung und unterstützen die Projekte durch ihre Erfahrungen, lassen aber immer genügend Freiraum für unsere eigene Forschung. Ich zum Beispiel bin an einem internationalen Forschungsprojekt beteiligt: Mit vielen anderen zusammen suchen wir nach noch unbekannten Objekten in unserem Sonnensystem, denn seit einiger Zeit vermutet die Wissenschaft einen ungefähr erdgroßen Planeten, irgendwo zwischen Kuiper-Gürtel und Ortscher Wolke. „Planet X“ wird er in den Medien genannt…
Unter der Leitung eines amerikanischen Wissenschaftlers werden uns Teleskopaufnahmen zur Auswertung überlassen. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl an etwas Großem, einem wissenschaftlichen Projekt, beteiligt zu sein.
Am Lab gibt es viele Möglichkeiten zu forschen, denn es versucht jeden einzelnen „Labling“ zu fördern und zu unterstützen. Es ermöglicht Forschungsprojekte, die an einer Schule nicht möglich sind, und auch Kontaktaufnahme zu berühmten Wissenschaftlern und Nobelpreisträgern.
Daneben gibt es öffentliche Freitagsvorträge, bei denen die Dozenten (Doktoren und Professoren) immer einen spannenden Vortrag über ein Thema ihres Forschungsgebietes halten und uns anschließend immer noch für Fragen zur Verfügung stehen. Aber auch das ist noch nicht alles. Die Teilnehmer des Labs haben die Möglichkeit an Wochenendseminaren, Praktika oder auch Ferienakademieen im Ausland teilzunehmen. Ich konnte bereits an 2 Wochenendseminaren teilnehmen: Das Einführungsseminar für alle „Neu-Lablinge“ im Schloss Oberwesel und ein Seminar der Philosophie-AG in Heidelberg waren für mich unvergesslich. Als nächstes freue ich mich auf die Oster-Akademie in Umbrien, des Fachbereichs Philosophie.
Alles in allem kann ich nur jedem, der an einem mathematischen, naturwissenschaftlichen oder auch einem anderen Gebiet, wie z.B. Philosophie, Kunst oder Musik, interessiert ist und mehr machen möchte, empfehlen, sich am Heidelberger Life-Science Lab zu bewerben.
Am 23. Februar 2017 wird Frau Dr. Katrin Platzer wieder unsere Schule besuchen, um das Heidelberger-Life-Science-Lab vorzustellen. Auch ich werde dabei sein, um eure Fragen zu beantworten und euch von meinen Erfahrungen zu berichten.
Die nächste Vorstellung des Heidelberger Life-Science Lab durch Frau Dr. Katrin Platzer ist am Donnerstag, den 23. Februar, um 12.45 Uhr in Raum E004.
Alle interessierten Schülerinnen und Schüler von Klasse 8 bis Klasse 10 sind ganz herzlich dazu eingeladen!