Jugend forscht – Kreuzburg-Schüler gewinnen mehrere Preise und den Schulpreis
Am 17. Februar fand der Regionalentscheid Rhein-Main Ost des renommierten Nachwuchswettbewerbes „Jugend forscht“ bei dem Patenunternehmen Heraeus in Hanau mit großer Beteiligung durch Schüler der Kreuzburg statt.
Bereits zum 53. Mal wird mit diesem Wettbewerb Talentfindung und Talentförderung in den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und Physik sowie Mathematik, Informatik und Technik betrieben.
Unter den insgesamt 38 Projekten und 77 Jungforscherinnen und Jungforschern fanden sich in den Kategorien „Jugend forscht“ (15- bis 21-Jährige) und „Schüler experimentieren“ (Schüler bis 14 Jahre) auch acht Jugendliche aus Großkrotzenburg, die sich den fachkundigen und kritischen Fragen der Jury stellten.
Sie traten in sechs Teams an und konnten fünf Einzelpreise sowie einen Sonderpreis gewinnen. Das insgesamt hervorragende Abschneiden der Jungforscher von der Kreuzburg und die dort implementierte Förderstruktur für MINT-Fächer wurde am Ende der Preisverleihung mit dem Schulpreis in Höhe von 1000.- Euro belohnt, den Matthias Helb als Betreuer aller Projekte entgegennehmen durfte.
Marlon Timo S. und Tobias S. (beide 5b) waren im Fachgebiet Biologie („Schüler experimentieren“) der Frage nachgegangen, ob teure effektive Mikroorganismen tatsächlich den beworbenen wachstumsfördernden Effekt auf Pflanzen haben oder nicht. Mit einer Blindprobe überprüften sie, ob überhaupt Auswirkungen der Mikroorganismen zu erwarten waren. Dazu wurden Petrischälchen mit Watte und Kresse bestückt und das Wachstum protokolliert. Erste Ergebnisse deuten auf einen wachstumshemmenden Effekt der Mikroorganismen hin. Die Jungforscher erhielten aus den Händen von Dr. Wetterau, dem Patenbeauftragten von Heraeus, so wie alle übrigen Teilnehmer eine Urkunde und eine hochwertige Makrolinse als Aufsatz für ihr Smartphone.
In der gleichen Teilnehmergruppe hatte Jonas W. (8d) „Power für die Wasserlinse“ bzw. das Nichtvorhandensein von bestimmten Nährstoffen auf das Wachstum der Wasserlinse untersucht. Neben einer mit destilliertem Wasser angesetzten Vollnährlösung mit sechs Inhaltsstoffen kamen sechs weitere Versuchsansätze, in denen jeweils ein Nährstoff fehlte, zum Einsatz. Es zeigte sich, dass die Wasserlinsen große Nährstoffmengen aufnehmen und möglicherweise für die Reinigung landwirtschaftlicher Abwässer genutzt werden können. Auch eine potentielle Nutzung als Viehfutter ist als nächstes Forschungsziel bereits formuliert. Sein Engagement wurde von der Jury mit dem 3. Preis (45,- €) belohnt.
Welches Vogelfutter ist das Beste?Mit dieser typischen Winterfrage setzte sich Sina Celine C. (6d) intensiv im heimischen Garten auseinander. Durch ihren Großvater war schon lange die Begeisterung für die Vögel geweckt und beim Beobachten der gefiederten Freunde entstand die Überlegung, einen Test durchzuführen, um das beliebteste Futter zu finden. Flugs wurde ein großes Vogelhäuschen gebaut, welches in fünf Felder unterteilt war. Dort bot Sina ihren Testteilnehmern verschiedene Körnermischungen und zerkrümelte Vogelknödel an. Dann wurde mit Beobachtungsbögen genau erfasst, welcher Vogel welches Futter präferierte. Am Ende der mehrtägigen Untersuchung stand ein klarer Vogelfutter-Sieger fest – und die Jury war von dieser Arbeit so angetan, dass sie mit einem 2. Preis (60,- €) gewürdigt wurde.
Wildbienen und deren Schutz sind Leon H. und Mel S. (beide Klasse 7c) schon seit einiger Zeit ein großes Anliegen. Daher hatten sie bei sich zu Hause bereits zahlreiche „Wildbienenhotels“ hergestellt. Beim Setzen der Bohrlöcher war ihnen aufgefallen, dass die verschiedenen Laubholz-Arten eine sehr unterschiedliche Dichte aufzuweisen schienen. Mit sogenannten iButtons® (knopfzellenartige Temperatur-Datalogger) untersuchten sie im Fachgebiet Arbeitswelt, welches Holz am besten isoliert. Dazu platzierten sie diese Messfühler mehrere Zentimeter tief in ihren Wildbienenhotels und verglichen die dort gemessene Temperatur mit der Umgebungstemperatur. Die Temperaturprofile zeigten speziell bei Eichen- und Birkenholz sehr gute Isolationseigenschaften. Zu einem späteren Zeitpunkt werden sich möglicherweise Rückschlüsse darauf ziehen lassen, warum gewisse Wildbienen-Arten ihre Brutröhren bevorzugt in einer speziellen Holzart oder unter speziellen Temperaturbedingungen anlegen. Die Jury zeichnete Mel und Leon sowohl mit dem 1. Preis (75,- €) als auch mit dem Sonderpreis Umwelttechnik (50,- €) aus.
Im Fachgebiet Biologie (Alterssparte „Jugend forscht“) präsentierte Joelle H. (9e) ihren umfangreichen Selbstversuch zur Frage „Wie wirken sich die Lichtfarben Rot, Grün und Blau auf das Einschlafen von Jugendlichen aus?“. Dazu dokumentierte sie über neun Wochen hinweg verschiedene Schlafparameter mithilfe eines Fitnessbandes und einer Smartphone-App. Jeden Abend las die junge Forscherin für 1,5 Stunden bei einer Lichtfarbe, bevor es danach gegen 22 Uhr ins Bett ging. Ihre Ergebnisse waren beeindruckend deutlich: während sie bei rotem Licht durchschnittlich nur neun Minuten brauchte um einzuschlafen, waren es bei grünem Licht immerhin schon 23 Minuten und bei blauem Licht sogar 45 Minuten! Außerdem führte Joelle eine Umfrage zur abendlichen Handy-Nutzung bei ihren Klassenkameraden durch und formulierte Empfehlungen für eine sinnvolle abendliche Nutzung digitaler Geräte mit hohem Blaulicht-Anteil. Dafür wurde ihr von der Jury der 3. Preis (45,- €) zugesprochen.
Cornelius R. (9a) hatte sich einer schwierig zu messenden menschlichen Eigenschaft verschrieben: den Emotionen. Er wollte wissen, welchen Einfluss Musik auf Emotionen und Körperreaktionen hat und entwickelte dafür Fragebögen, die seine jungen Probanden aus der Jahrgangsstufe 5 vor und während des Hörens von unterschiedlicher Musik (Klassik und Hard Rock) ausfüllen sollten. Gleichzeitig wurden Blutdruck und Herzfrequenz als gängige Messgrößen des Herz-Kreislauf-Systems zur Ermittlung der körperlichen Reaktionen erhoben. Unter dem Einfluss klassischer Musik fiel besonders der Puls seiner Versuchsteilnehmer deutlich ab, während er nach dem Hören von Hard Rock leicht anstieg. Die präzise wissenschaftliche Herangehensweise beeindruckte die Jury so sehr, dass Cornelius mit dem 1. Preis (75- €) ausgezeichnet wurde und dadurch Anfang April am Landeswettbewerb von „Jugend forscht“ bei der Firma Merck in Darmstadt teilnehmen darf.
Hans-Werner Bechtoldt, der Regional-Wettbewerbsleiter, und Dr. Jörg Wetterau, Patenbeauftragter der ausrichtenden Heraeus Holding GmbH, bewerteten zusammen mit den übrigen Mitgliedern der Jury in einem gesonderten Verfahren die Qualität der eingereichten Forschungsprojekte, die besondere Förderkultur an den teilnehmenden Schulen im naturwissenschaftlich-technischen Bereich und den Stellenwert, den der Wettbewerb „Jugend forscht“ dort einnimmt.Bei der Preisverleihung war die Freude der Jungforscher und ihres Betreuers daher riesengroß, als der mit 1000,- € dotierte „Jugend forscht“-Schulpreis (Stifter: CTS Gruppen- und Studienreisen GmbH) an die Kreuzburg vergeben wurde! Die Jugend forscht-AG findet immer dienstags von 13.15 bis 14.30 Uhr in Raum E015 statt. Sie wird von Matthias Helb geleitet. Neue Teilnehmer sämtlicher Jahrgangsstufen sind jederzeit herzlich willkommen. Matthias Helb

