Kreuzburgschüler entdecken Franziskus

Etwa 1.000 Schüler in einem Raum und 5 Minuten vollkommene Stille – geht das? Ja, es geht. Dies erlebten die Kreuzburgschüler zum Abschluss eines erlebnisreichen Tages in Assisi.
Nach einem Tag in Assisi versammelten sich die Schüler mit ihren Betreuern in der Basilika San Francesco zum Taizégebet. Alle hatten viel erlebt an diesem Tag und dem Tag zuvor und hier in der Grablegungskirche des Franziskus sollten alle Gelegenheit erhalten, zur Ruhe zu kommen. Bruder Michael betonte, dass diese Kirche keine Grabeskirche darstellt, sondern eine lebendige Kirche ist, wie man auch an den Fresken mit Szenen aus dem Leben des Heiligen erkennt. Die Bänke der Basilika reichten nicht für die ganze Schulgemeinde und so wurden die restlichen Besucher aufgefordert, sich in den verbleibenden freien Flächen auf dem Boden niederzulassen. Mit den typischen Gesängen aus den Taizégebeten stimmten sich alle ein und als Bruder Michael um 5 Minuten Stille als Zeit zur Besinnung bat, gab es in der vollen Basilika keinen Laut mehr zu hören und alle nutzten die Zeit für die eigenen Gedanken.
Der Tag war wieder anstrengend und voller Eindrücke. Die jüngeren Klassen waren in einer Art Sternwanderung mit Gesängen und Gebeten, aber auch einer Picknickrast von allen Seiten durch die Felder auf das Bergstädtchen Assisi zugewandert und trafen sich dort auf dem Marktplatz. Die älteren Jahrgänge hatten bereits mit ihrem Stationenlauf begonnen. An vielen markanten Orten in der Stadt, wie zum Beispiel am Geburtshaus oder an der Kirche St. Damiano, standen Personen und erzählten Episoden aus dem Leben des Franziskus. Ob Lehrer, Mitarbeiter des Bildungswerkes, ehemalige Schüler oder auch unser Bibliothekar, jeder erzählte auf seine eigene Art und Weise seine Geschichte, teils mit schauspielerischen Elementen und gab den Schülern das ein oder anderen zum Nachdenken mit auf den Weg. Als die jüngeren nach Assisi kamen und ihrerseits die Stationen abliefen, konnten die älteren wiederum verschiedene Workshops besuchen. Diese reichten von künstlerischem Gestalten im Olivenhain, meditativen Wanderungen, Führungen ans Franziskusgrab, die Bibliothek oder das Museum bis zu Gesprächsgruppen, wie dem Vergleich von Franz von Assisi mit Luther oder mit Pater Provinzial Cornelius Bohl ofm über die Franziskaner heute. Die vielfältigen Möglichkeiten Franziskus zu entdecken, wie es Bruder Michael Blasek ofm im Morgenimpuls angeregt hatte, wurden so auf die unterschiedlichste Art und Weise genutzt.
Das anfangs erwähnte Taizégebet bot für diesen Tag den passenden Abschluss. Der geplante Lichtergang von der Basilika durch die Stadt nach unten zum Parkplatz fiel leider etwas dunkler aus als erwartet: der Wind blies trotz mehrfacher Versuche immer wieder die Kerzen aus.
Gestärkt mit einem kleinen Snack konnte dann die Heimreise zum Campingplatz in Rom angetreten werden, wo vor dem Schlafengehen die Schulgemeinde noch von einem Abentbuffet erwartet wurde.