Latein lebt am Franziskanergymnasium Kreuzburg!
Deutsch-lateinisches Kindermusical „Da staunt der Römer“ brachte rund 600 Zuschauerinnen und Zuschauer ins Staunen!
Am 15. Juli 2023 war es endlich so weit. Als sich um 16:30 Uhr langsam der Vorhang öffnete, wurde es still im vollbesetzten Zuschauerraum der Aula des Franziskanergymnasiums Kreuzburg gGmbH, das an diesem Wochenende mit einem viertägigen Schulfest sein 55-jähriges Bestehen feierte.
Auf diesen Moment hatten sich die Kinder der Klasse 6A und der Lateintheater-AG unter Leitung von Anna-Lena Meininger und Marlene Landsherr knapp zwei Jahre vorbereitet. Gemeinsam mit ihren Lateinlehrerinnen hatten die Kinder der 6. bis 8. Klasse, die fast alle Latein als erste Fremdsprache lernen, das Kindermusical „Da staunt der Römer“ von Gertrud und Dirk Schmalenbach zunächst in bewundernswerter Disziplin über mehrere Monate in die lateinische Sprache übersetzt. Auf diesem Wege wollten sie die oft als tot charakterisierte Sprache mit ihrer Aufführung des Kindermusicals lebendig werden lassen. Und das ist ihnen in überzeugender Weise gelungen!
Die Schauspielerinnen und Schauspieler unterhielten sich derart fließend auf Latein, dass eine Zuschauerin aus der 5. Klasse im Anschluss an die Vorführung voller Bewunderung sagte: „Die haben sich ja richtig auf Latein verstanden!“
Doch nicht nur diejenigen Zuschauerinnen und Zuschauer, die der lateinischen Sprache (fließend) mächtig sind, konnten der Handlung problemlos folgen. Nachdem die beiden Lateinkolleginnen das Publikum bereits sowohl in der lateinischen als auch der deutschen Sprache begrüßt hatten, führte eine Schülerin der Klasse 6A das Publikum souverän auf Deutsch durch das Kindermusical, indem sie die Handlung einzelner Szenen immer wieder zusammenfasste.
Auf diese Weise nahm sie das Publikum mit auf eine spannende Reise in die Zeit des frühen Christentums: Damals hatte ein gewisser Herr Philemon in Kolossä einen jungen Sklaven mit Namen Onesimus, der ihm eines Tages davongelaufen war und in Rom untertauchen wollte. Dort in Rom traf der junge Onesimus mit dem Apostel Paulus zusammen. Paulus fand, dass Onesimus wieder zu seinem Besitzer zurückgehen sollte und schrieb Philemon einen Brief, den sogenannten Philemonbrief.
„Jetzt mal ehrlich hättet ihr gedacht, dass Bibellesen nicht nur Langeweile macht? Jetzt mal ehrlich, glaubt ihr´s oder nicht, dass das Buch der Bücher eine tolle Sprache spricht? Jetzt mal ehrlich!“ Mit diesen Worten des Schlussliedes machten die 42 Schülerinnen und Schüler nicht nur deutlich, dass es sich bei der Handlung des Kindermusicals um eine reale Geschichte aus dem Neuen Testament handelt, sondern stellten mit diesem und den rund 20 vorherigen Liedern zugleich ihre gesanglichen Fähigkeiten unter Beweis. Diese musikalischen Talente hatte ihnen über das gesamte Schuljahr ihre Musiklehrerin Dr. Maria-Elisabeth Heisler-Wiegelmann entlockt, die als Dirigentin durch das Kindermusical führte. Begleitet wurde sie dabei von Regionalkantor Thomas Wiegelmann, der auf dem Flügel stets eine der Handlung entsprechende Stimmung auf die Bühne zauberte. Verzaubert wurden die Zuschauerinnen und Zuschauer auch durch die bunten Requisiten und Bühnenbilder, die der Kunstlehrer Orlando Li Sanchez gemeinsam mit einer kreativen Gruppe von Eltern gebastelt und gebaut hatte und die die Technik-AG unter Leitung von Bruder Bernardin Marker ofm gekonnt in das passende Licht setzte.
Trotz glühender Hitze schafften es die jungen Musicaldarstellerinnen und -darsteller mit ihrer Aufführung des Kindermusicals „Da staunt der Römer“ die Herzen der rund 600 Zuschauerinnen und Zuschauer zusätzlich zu erwärmen. Gerührt war das Publikum besonders, als die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler am Ende das Lied „Die Liebe, sie ist von Gott geschenkt“ als Zugabe zum Besten gaben. Da die Schülerinnen und Schüler des Franziskanergymnasiums mit dieser Aufführung diese Liebe Gottes auch ganz praktisch weiter schenken wollten, staunten sie am Ende nicht schlecht, als sie in den Spendenkörbchen 1.120,- € zählten. Diese beachtliche Summe werden sie dem franziskanischen Hilfswerk „Franziskaner helfen“ spenden, das weltweit eine Vielzahl an sozialen Projekten in den ärmsten Regionen unserer Welt unterstützt. Allen Spenderinnen und Spendern sei an dieser Stelle ein herzlicher Dank und „Vergelt´s Gott!“ gesagt.
















































