Seit dem Schuljahr 2006/2007 ist das Fach NaWi in unserer Stundentafel (zunächst in Klasse 6, mit Rückgang zu G9 in Klasse 7) fest verankert. Die Idee war, ein naturwissenschaftliches Fach einzurichten, in dem interdisziplinär gearbeitet wird und die Schülerinnen und Schüler an naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen herangeführt werden. So schlossen sich zunächst die beiden Fächer Physik und Biologie und mit Rückgang zu G9 die Fächer Physik und Chemie zusammen. Jeweils über zehn Fachkolleginnen und –kollegen erarbeiteten gemeinsam das Curriculum für NaWi.
Das Besondere: alle Klassen erfahren in halber Klassenstärke (d. h. maximal 16 Schülerinnen und Schülern) auf der Grundlage dieses Curriculums dieselben Inhalte mit demselben Material.
Dabei lernen unsere Schülerinnen und Schüler zunächst die Verhaltensregeln im Labor, den sicheren Umgang mit den wichtigsten Experimentiergeräten und die korrekte Anfertigung von Versuchsprotokollen. Ausgehend von der kindlichen Neugier auf Erklärungen zu Phänomenen aus ihrer Erlebniswelt soll das Fach unseren Schülerinnen und Schülern außerdem Gelegenheiten zum Entdecken und Experimentieren eröffnen. Deshalb steht das Experiment im Mittelpunkt! Die Freude über ein selbstständig durchgeführtes, gelungenes Experiment erhöht die Motivation und die Bereitschaft, sich weiter mit naturwissenschaftlichen Fragestellungen zu beschäftigen. Bei der Arbeit in Experimentiergruppen, der Absprache untereinander bezüglich möglicher Vorgehensweisen, der Verbalisierung von Versuchsabläufen, der Hypothesenbildung, der Planung, Strukturierung und Präsentation der eigenen Arbeit werden die fachliche Kommunikation und die Kooperation in besonderem Maße gefördert. In diesem Schuljahr unterrichten wir erstmalig alle 7. Klassen in NaWi nach Geschlechtern getrennt. Der monoedukative Ansatz soll dafür sorgen, dass wir den spezifischen Bedürfnissen und Fähigkeiten der einzelnen Geschlechter, die sich gerade in den Naturwissenschaften oft stark unterscheiden, gerecht werden können. Ziel ist es außerdem, die Selbstwirksamkeit in einer geschlechtergeschützten Umgebung zu stärken, aber auch individuell und interessenbasiert Begeisterung entwickeln zu können.
Ein Highlight für unsere Schülerinnen und Schüler ist die Absolvierung des „Labor- und Brennerführerscheins“ im ersten Halbjahr. War es für einige zu Beginn des NaWi-Unterrichts schon eine große Herausforderung, ein Streichholz und damit den Gasbrenner zu entzünden, so ist dies nach bestandener Prüfung Geschichte. Das Forschen kann beginnen!