Theaterfest

Gut gefüllt war die Aula, als am vergangenen Donnerstag das 3. Theaterfest der Fachschaft Darstellendes Spiel mit einleitenden Worten der Fachbereichsleiterin Yvonne Wallisch und der Fachsprecherin Simone Rupietta begann.
Den Anfang machte der DS-Kurs aus dem Freien Lernbereich, Jahrgangsstufe 10, unter der Leitung von Simone Rupietta mit dem Stück „Short Cuts“, in dem in selbstverfassten Dialogen ein kritisch-humorvoller Blick auf die Zeit des Erwachsenwerdens geworfen wurde: Wer bin ich? Wie wichtig ist die Meinung der anderen? Muss ich mehr Verantwortung übernehmen? Dies sind nur einige Fragen, die den Kurs bei der Erarbeitung des Stückes begleitet hatten. Den Schülerinnen und Schülern merkte man an, dass sie schon fast routiniert waren, da sie das Stück bereits am Freitag zuvor in Hanau anlässlich der Schultheatertage aufführen durften. Durch und durch ein gelungener Start!
Im Anschluss entführte der Kurs aus Q2 von Karin Bergmann mit dem Stück „An den Ufern der Nacht“ die Zuschauer in eine nahezu mystisch-schaurig angehauchte Welt der Nacht in all ihren Facetten. Der Sandmann trat in Erscheinung und Alpträume und Schlaflosigkeit und der Umgang mit daraus resultierenden Gefühlen wie Liebe, Hoffnung, Angst, Verlorenheit und Gewalt wurden eindrucksvoll zur Schau gestellt – alles begleitet von einem passend ausgewählten Soundtrack und gekonntem Lichteinsatz.
Wie man den Herkulesaufgaben des heutigen Lebens begegnen kann, zeigte der Q2-Kurz von Anna-Maria Bös. Inspiriert von der antiken Herkulesfigur beschäftigte sich das Stück „Heldentaten 2.0 – Lebensaufgaben des Herr Cooles“ zunächst damit, wie man einen Partner, ein Auto, viel Geld, Genussmittel oder auch Anerkennung finden kann. Auch zum Mars entführte die Gruppe das Publikum und lieferte eine gelungene Darstellung der Schwerelosigkeit im All. Der Spaß der Darsteller war dabei stets spürbar. Die teilweise derben Äußerungen führten zu viel Gelächter im Publikum. Doch am Ende standen aktuelle und ernste Herkulesaufgaben und es kamen unter anderem Themen wie Terrorismus, Klimawandel oder Rassismus zur Sprache. Themen, die gemeinsames Handeln – auch seitens des Publikums – unumgänglich machen.
Den Abschluss bildete das Stück mit dem Arbeitstitel „Exit“ des Q2-Kurses von Carmen Weipert. Für sie eine ganz besondere Aufführung, da sie die letzte in ihrer aktiven Lehrerzeit ist. Zunächst präsentierten die Darsteller eine von schwarz-roter Farbe dominierte Bar, aus der es für die Gäste kein Entrinnen gibt – es ist die Hölle, in der sich die Figuren befinden. Es wird Bezug zu Goethes „Faust“ genommen: Passagen werden rezitiert, der eindrucksvoll gespielte Teufel nennt sich Mephisto, auch Gott spielt eine Rolle: Siegt das Gute oder das Böse? Ein Kräftemessen zwischen Gott und Teufel beginnt, in dem unter anderem Themen wie Selbstmord, die Selbstzerstörung und Gier des Menschen angesprochen werden. Gekonnt werden Seitenhiebe auf Regierungschefs großer Weltmächte ausgeteilt und aktuelle Probleme in Deutschland werden passend – mit Aufruf zu aktivem Handeln – inszeniert.
Ein sehr gelungener und inspirierender Abend, den die Kurse des Faches Darstellendes Spiel geboten haben! Die Stücke jedenfalls laden zum Nachdenken und Handeln ein!
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