Wer Latein lernt, lernt mehr als nur Latein!

Alte Sprachen zu lehren und mit moderner Technik umgehen zu können, ist durchaus kein Widerspruch – dies bewiesen bei einem Informationsabend die Lateinlehrerinnen und -lehrer unserer Schule. In der 5. Klasse steht neben Englisch auch Latein als 1. Fremdsprache zur Wahl und kann zudem neben Spanisch und Französisch als 2. Fremdsprache belegt werden. Daher ist es ein besonderes Anliegen, vor allem die Familien von Viertklässlern vor dem Übergang an die weiterführende Schule frühzeitig bei der anstehenden Entscheidung zur Sprachenfolge zu unterstützen und über „Pro und Contra Lateinunterricht“ zu informieren.
Leider war es aufgrund der Pandemielage in diesem Jahr nicht möglich, die Interessenten an die Kreuzburg einzuladen. Stattdessen wurde eine öffentliche Videokonferenz eingerichtet, in die sich Familien von Grundschülerinnen und -schülern von zuhause einloggen konnten, um dann zum Beispiel vom häuslichen Sofa aus den Erläuterungen der Fachschaft entspannt-gespannt zu lauschen.
Nachdem Fachbereichsleiterin Yvonne Wallisch zu Beginn die möglichen Fremdsprachenfolgen an der Schule vorgestellt hatte, zeigte Lateinfachsprecher Gerd Kohlmetz auf, dass das Erlernen von Latein viel mehr als die Sprachkenntnisse umfasst. Mit Latein werde auch die Ausdrucks-, Dialog- und Kommunikationsfähigkeit in der deutschen Sprache sowie analytisches Denken gefördert. Sehr anschaulich berichtete er von seinen eigenen Unterrichtserfahrungen als Lateinschüler vor vielen Jahren, die vor allem durch das eintönige Auswendiglernen von Deklinationstabellen bestimmt wurden. Moderne Lateinstunden liefen heute anders ab und die Schülerinnen und Schüler leiteten sich selbst Satzkonstruktionen ab. Julian Kaiser, ehemaliger Lateinleistungskursschüler an der Kreuzburg und heute Lehramtsstudent für Latein und Mathematik, meldete sich in der Videoschaltung ebenfalls zu Wort und merkte an, dass sich der Lateinunterricht mit Inhalten beschäftigt, deren Aktualität nie verloren gegangen ist: „Was Philosophen wie Seneca vor fast 2000 Jahren sagten, ist heute immer noch aktuell und kann uns zum Beispiel Tipps im Umgang mit der Coronakrise geben.“
Mehr als 100 zugeschaltete Teilnehmer nutzten das anschließende Angebot, sich in kleineren Chaträumen mit Lateinlehrerinnen und -lehrern auszutauschen und dort Fragen zu stellen.
Die Fachschaft Latein freut sich sehr über die große Inanspruchnahme der neuen digitalen Form der Information sowie über die ausgesprochen positive Resonanz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Ende der Gespräche.
Für die Grundschülerinnen und -schüler steht auf der Schulhomepage eine kleine Latein-Olympiade bereit, damit sie eine weitere Chance nutzen können, in den Lateinunterricht „hineinzuschnuppern“.

