Freier Lernbereich in der Jahrgangsstufe 6

In der sechsten Jahrgangsstufe bedeutet der Freie Lernbereich, dass die Schülerinnen und Schüler aus einem breiten Angebot jeweils ein Projekt pro Halbjahr wählen können, das in einer Doppelstunde wöchentlich und in einer reduzierten Gruppengröße von maximal 20 Schülern stattfindet. Ziel dieser Projekte ist es, die Interessensfindung zu fördern, den Schülerinnen und Schülern neue Bereiche aufzuzeigen, in denen sie sich möglichst individuell entfalten und arbeiten können: zwei Stunden in der Woche, die zwar zum Unterricht zählen, in denen es aber einmal anders zugehen soll, als die Schüler es aus den regulären Fachstunden gewohnt sind. Am Ende des Halbjahres erhalten sie ein eigens für das Projekt gestaltete Portfolio-Blatt, das ihnen Rückmeldung zur Mitarbeit im Projekt geben soll.

In diesem Schuljahr konnte zwischen folgenden Angeboten gewählt werden:

• Abenteuer vor der Haustür
• Ballsport für Mädchen
• Bewegen im und unter Wasser
• Erlebnis Computer
• Forschen und Experimentieren
• Glitzerchemie
• Hab´ ich selbstgemacht - Nähen und Filzen
• Leben am Limes
• Scrapbooking
• Spaß an Bewegung
• Theaterprojekt Show up.

Ein besonderes Angebot ist die "Offene Werkstatt" (siehe hier).


Auch die Lehrer, die sich bereit erklärt haben, Projekte auszuarbeiten und anzubieten, machen ganz neue Erfahrungen, die sie aus ihrem Fachunterricht nicht kennen. Es geht weniger darum, Leistungen messbar einzufordern, als vielmehr, die Schülerinnen und Schüler bei der Findung ihrer Interessen zu unterstützen und geeignete Lernumgebungen zu schaffen, die für die Entfaltung der Kreativität eines jeden Einzelnen Raum lassen. Die Planung und Durchführung von projekt- und produktorientiertem Unterricht fordert Erfahrung, die wir Lehrer in den nächsten Jahren erst nach und nach sammeln werden.
Aber auch Schüler verhalten sich anders, wenn man ihnen die für sie oftmals ungewohnte Freiheit gibt, das Lernen und Entdecken selbst mitzugestalten. Obwohl sie sich in die Projekte einwählen können, verlaufen diese nicht immer so, wie sie es sich vorgestellt haben. Zur „Interessensfindung“ kann auch die Erfahrung gehören, feststellen zu müssen, dass einem die Auseinandersetzung mit einem Thema, das zunächst das Interesse geweckt hat, doch nicht liegt.
Die Evaluationen am Ende der Halbjahre haben jedoch gezeigt, dass die Schüler den „Freien Lernbereich“ mit Begeisterung angenommen haben. Die positiven Rückmeldungen überwiegen deutlich gegenüber den negativen.